Ich hatte mal ein wenig Zeit über und da dachte ich, dass ich mal eine kleine Geschichte über meinem Ingame-Charakter Robin Spencer schreibe. Viel Spaß! wacky-squared
Der letzte Abend
Durch das Fenster fallen die letzten rötlichen Sonnenstrahlen des wahrscheinlich letzten Abends als die Wohnungstür mit einem lauten Knall gegen die Wand schlägt. Ein wenig Putz rieselt auf den Boden während Spencer die Wohnung betritt. Vor zwei Wochen wurde er noch begrüßt von seiner Frau und seinen Kindern, aber dies ist schon längst vorbei. Wehmütig denkt er an die schöne Zeit als diese verdammte Rebellengruppierung noch nicht ihr Lager hier auf Altis aufgeschlagen hatte. Seitdem steht er ständig unter Stress, kommt spät nach Hause und verliert von Tag zu Tag immer mehr Freunde, welche im Mut zusprechen. Nachdem er seine Weste auf das Sofa geworfen, seine SPAR-16 und seinen Helm auf die Kommode gelegt hat, setzt er sich an seinen Schreibtisch. Wenn man das noch einen Schreibtisch nennen kann - Man könnte eher vermuten es wäre eine Aktenablage. Dutzende Hefter, Briefschreiben und Aktenkoffer liegen dort herum. Der vor kurzem ernannte Pressesprecher startet sein altes Notebook, welches nur noch mit Ladekabel funktioniert, und schaut verträumt auf den Ladebildschirm. Was haben diese verdammten Rebellen eigentlich gegen uns? Warum fingen sie an uns ständig zu provozieren? Doch weiter kommt er nicht, denn das Notebook ist bereits hochgefahren. Er ruft hastig die Internetseite des Staates Altis auf und bewegt seinen Cursor zu dem Button auf welchem "Bürgerforum" geschrieben steht. Nach einem leisen Doppelklick öffnet sich die Seite des Bürgerforums. Nach ein paar weiteren geschickten Klicks schreibt er die Zahl der Kriegenden beider Parteien auf die Rückseite des Drohblattes der Governor Patrouille. Nachdem er fünf Minuten lang auf die Zahlen starrt, steht er auf und schlürft aus dem Arbeitszimmer. Wenig später kommt er mit einer Flasche Whiskey wieder. Erneut nimmt er auf seinem Schreibtischstuhl Platz und betrachtet noch einmal die Zahlen. Dreißig gegen zehn Leute - Wie soll man das nur schaffen?
Spencer schaut sich noch ein wenig auf der Seite um und verfällt immer tiefer ins Selbstmitleid. Das morgen wird eine einzige Kamikazeaktion. Auf was haben sie sich da nur eingelassen? Warum hat man nicht eher auf die Zahlen geschaut? Ja, klar: "Masse statt Klasse" haben alle gesagt. Am Arsch, das ist ein einziger Reinfall! Während er den nächsten Eintrag anklickt, wird der Bildschirm plötzlich schwarz. Was war das? Das Licht ist ebenfalls aus. Der Dark Scorpion steht langsam von seinem Stuhl auf während er sein Smartphone aus der Hosentasche zückt. Er schaltet die Taschenlampe ein und nimmt seinen Revolver aus der Schreibtischschublade in die andere Hand. Vorsichtig tastet er sich zu dem Sicherungskasten an der Wohnungstür vor. Aber das war doch nur Zufall. Als ob das absichtlich geschehen ist. Da er grad keinen Schlüssel für den Kasten dabei hat, zückt er seinen Revolver und nach einem gezielten Schuss fliegt der Sicherungskasten auf. Abgesehen davon, dass ein Schussloch in dem Kasten vorzufinden war sind alle Schalter noch oben. Spencer schaut noch einmal hin: Gott sei Dank! Die Sicherung ist doch rausgeflogen. Er legt den Hauptschalter wieder um und das Licht geht wieder an. Er geht wieder zu dem Notebook und schaltet es aus, legt seinen Revolver wieder in die Schublade und geht zu einem weiteren Zimmer.
Nachdem er versucht die Tür aufzumachen geht er wieder zu dem Schreibtisch und holt ein Schlüsselbund hervor. Nun schließt er die Tür auf: In den Raum gehend mustert er die 4 großen Schließfächer. Tür für Tür öffnet er diese. Ihn schauen ein paar vereinzelte Magazine und Visiere an. Mehr aber auch nicht. Spencer schreitet an den geöffneten Fächern vorbei zu einer Wand. Es ist soweit. Seit Jahren hat er diese Wand nicht mehr angesehen. Er geht wieder zu der Kommode im Schlafzimmer und drescht mit der Langwaffe auf die Wand ein. Es kommt ein weiterer Tresor zum Vorschein. Nachdem er das Hochzeitsjahr auf einem Keypad eingegeben hat, klickt es einmal und die Tür springt auf. Wohlwollend schaut er sich den wertvollen Bestand an und schließt die Tür wieder. Nachdem er alles wieder verschlossen und gesichert hat, geht er zu Bett. Doch der Gedanke an die Niederlage lässt ihn nicht ruhen. Dabei braucht er doch diesen Schlaf, wo er schon tagelang als Hauptspeise Kaffee zu sich genommen hat. Bei diesem Gedanken vergehen ihm aber alle Sorgen über die Schlacht. Warum hat er es soweit kommen lassen? Wie konnte er den Ruf seiner Gruppierung vor seiner Familie stellen? Er hat das wichtigste verloren für nichts. Dafür, dass er sich morgen in den Tod stürzen wird. Doch auf einmal vergisst er alle Sorgen, alle Bedenken und schläft ein.
Der Mond scheint in seiner vollen Pracht über Kavala als ein lautes Klingeln seinen Schlaf wie eine Axt zum Zerfall bringt. Mit verschlafenen Augen setzt er sich erschrocken auf und dackelt zum Schreibtisch. Er schiebt alle Aktenorder beiseite und findet endlich das Telefon. Nachdem er gesehen hat, wer ihn zu so später Stunde noch nervt, nimmt er aggressiv den Anruf entgegen: "Ja, was ist denn Alfonso!? Ich will schlafen!". ...