Kapitel 1
Eine sternenlose Nacht.
Das Land liegt schwarz in grau vor mir ausgebreitet.
Ich spitze die Ohren und genieße die Klänge der Nacht für einen Moment.
Eine leichte Brise lässt die Blätter des Baumes neben mir Rascheln, in der Ferne ist das monotone Rauschen von Wellen an einer felsigen Küste zu hören, neben mir das leichte Atmen eines Kameraden, der vor ein paar Stunden total erschöpft von den Strapazen unserer aktuellen Mission, auf dem Felsvorsprung, von dem aus wir das gesamte Tal kilometerweit überblicken können eingeschlafen ist.
Ein greller Lichtblitz durchbricht die friedvolle Dunkelheit, gefolgt von einem Ohren betäubenden Donnern.
Das Zeichen, auf das wir seit mehreren Stunden warten!
Endlich war es so weit. Heute Nacht würde sich entscheiden, ob meine Planungen der letzten Monate sich auszahlen würden und ob die Jahre, die ich auf Truppenübungsplätzen und in anderen Einsätzen verbracht hatte, mich hierfür gut genug vorbereitet haben.
Mein Kamerad war von der Explosion der Sprengladung, die ich zwei Tage zuvor am Tor des Lagers der Banditen Gruppe angebracht hatte,w aufgewacht und bereits dabei seine Waffe zu überprüfen, bevor wir uns auf den Weg machen würden.
Wir hatten diese Gruppe bereits seit Monaten im Auge und haben die letzten Wochen damit verbracht, ihre Abläufe und Routinen zu analysieren. Jeden dritten Tag um 3 Uhr morgens bekamen sie eine neue Lieferung an Waffen und Munition, bereitgestellt von Korrupten Regierungsmännern, die sich die Taschen mit dem so erpressten Schutzgeld vollstopften und damit ihr eh schon armes Land an den Rand des Ruins trieben.
Selbst Frauen und Kinder waren ihnen dabei kein zu großes Opfer.
Dies sollte meine letzte Mission sein, bevor ich nächste Woche mit meinem Kameraden zu einer seiner Finkas, auf einer kleinen griechischen Insel, fliegen würde um meinen wohlverdienten Sonderurlaub unter warmer Sonne und großen Palmen zu verbringen.
Nihilus hatte mir schon lange von diesem Paradies auf Erden vorgeschwärmt und nachdem wir mit dem General die aktuelle Mission durchgesprochen hatten, unterschrieb er unseren Antrag auf eine unbefristete Beurlaubung zur seelischen Erholung mit dem Hinweis, wir würden niemals ändern können, wer wir sind. Wir würden immer Krieger und selbsternannte Helden bleiben und uns eines Tages nach neuen Missionen sehnen.
Ich für meinen Teil hatte den Dienst im Kommando begonnen um Menschen zu helfen, die einer nahezu unbesiegbar Macht ausgesetzt waren und um ihr Leben fürchten mussten.
Mit dieser Einstellung und dem nötigen Ehrgeiz hatte ich es in den letzten Jahren weit gebracht. Ich hatte es inzwischen selbst unter den alten Kommando Soldaten zu einigem Ansehen gebracht.
facit omnia voluntas
(alles entscheidet der Wille)
Wir machten uns auf den Weg. Die Mission:
Die Banditen zu zerschlagen, ihre Waffen zu sichern oder zu zerstören und dabei auftretenden Widerstand zu zerschlagen.
Kurz, das Lager dem Erdboden gleich zu machen und dafür zu sorgen, dass keiner dieser Banditen jemals wieder einen unschuldigen Bürger bedrohen würde.
Was in dieser Nacht geschah war nichts weiter als ein riesiges Blutbad. Selbst ich, der geglaubt hatte bisher alles gesehen zu haben, werde diese Bilder mein Leben lang nicht vergessen können.
Wir konnten die Mission beenden, gerieten jedoch beim Rückzug unter Beschuss, wobei mein guter Freund und Kamerad Nihilus tödlich verletzt wurde.
Ohne die notwendige Ausrüstung konnte ich ihm nicht helfen und so lag er in meinen Armen, wärend er verblutete.
Seine letzten Worte:
Armin, ... ich will.... du sollst wissen... du warst mir der Bruder, den ich nie hatte! .... Danke für alles...! Es war mir eine Ehre...
dann versagte ihm die Lunge den Dienst und er starb in meinen Armen.
Nachdem ich ihn in den Helikopter gelegt hatte und zurück zum Stützpunkt geflogen war trat der General an mich heran und übergab mir ein Schriftstück. Den letzten Willen von Nihilus.
Er hatte mir seinen Besitz auf Altis vermacht und wollte, dass ich um der guten Zeiten Willen unsere geplante Reise trotzdem antreten solle. Also packte ich, ohne ein Wort darüber zu verlieren was passiert war, meine Sachen, stieg in den nächsten Wagen und befahl dem Mannschafter neben mir, mich zum Flughafen zu bringen.
Kapitel 2
Die ersten Wochen lag ich nur im Bett, habe kaum gegessen und mich eigentlich nur von gutem Whiskey auf Eis und Zigarren ernährt.
Irgendwann schaffte ich es, mich aufzuraffen und die Insel zu erkunden.
Nachdem ich einige schöne Orte gesehen hatte, traf ich auf einen militärisch gekleideten Mann, der ebenso wie ich, den Blick eines Mannes hatte, der mehr Krieg, Leid und Elend gesehen hatte, als man in einem Leben erfahren sollte.
Er lud mich zu sich und seinen Freunden ein, sie erzählten mir von ihren Leben und wie sie sich zusammen gefunden hatten.
Eine ehemalige Gruppe aus Männern, die genau wie ich, die Schwachen beschützen wollten und durch die Härte des entgegentretenden Widerstandes der Mächtigen gezwungen waren, ebenfalls zu härteren Maßnahmen zu greifen.
Ich fühlte mich sofort unter Gleichgesinnten und so kam es, dass ich nach kurzer Trauerphase der "Jagged Mavericks Force" beitrat und es mir voran zum Ziel machte, dieses Paradies von all dem Unrecht zu befreien, das überall auf der Welt wütete.
Kapitel 3
Inzwischen bin ich seit einigen Jahren auf der Insel, habe viele Kontakte und Freundschaften geknüpft und bin vielerorts bekannt.
Ich bin dafür bekannt, mich in jedem Konflikt auf die Seite des Schwächeren zu stellen und gegen jede Art von Bedrohung oder gar Gewalt gegenüber unschuldigen Zivilisten vor zu gehen und diese im schlimmsten Fall bis zum bitteren Ende zu verfolgen!
Ich werde jedem Hilferuf nachkommen, der mich erreicht und mein Leben dafür einsetzen, Altis von Banditen und Peinigern zu befreien.
Ich werde im Namen meines gefallenen Kameraden und jeden namenlosen Opfers von Banditen und fehlgeleiteten Rebellen alles in meiner Macht stehende unternehmen, ein friedliches Miteinander zu erreichen.
Dabei greife ich eigentlich immer auf Deeskalation und klärende Gespräche, in denen man Kompromisse finden kann oder den Einfluss meines Namens und des Symbols der "JMF" zurück und werde nur in äußersten Ausnahmefällen Gebrauch von meiner militärischen Ausbildung machen.
Wer mir und den unter meinem Schutz stehenden Zivilisten nichts antut, wird niemals ein Problem mit mir bekommen.
Aber gnade Gott denen, die meinen Zorn auf sich ziehen!
Ein Versprechen, für welches ich mit meinem Namen stehe!
Armin Odinson
facit omnia voluntas